Der Schüleraustausch mit Leppävirta, der finnischen Partnerstadt von Schwerte, hat für das Friedrich-Bährens-Gymnasium eine lange Tradition: Bereits seit 1984 besuchen sich Schülerinnen und Schüler der jeweiligen 9. Klassen gegenseitig im jährlichen Wechsel. Dieses Jahr fuhren wir, die Klasse 9c des FBG, vom 26. April bis 6. Mai nach Leppävirta. Nachdem wir am 26. April morgens verschlafen die Reise begonnen hatten, erreichten wir nach zwei Überfahrten mit Fähren am Abend endlich die Jugendherberge Lundby in Smaland (Schweden). Mit wahrscheinlich ein bisschen zu wenig Schlaf ging es dann am nächsten Tag direkt weiter Richtung Stockholm, dabei konnten wir in Grönna bei einer ausgiebigen Mittagspause die beeindruckenden Riesenlutscher der dortigen Süßwarenmanufaktur bewundern.

In Stockholm angekommen hatten wir gerade noch Zeit, unsere Zimmer in der Jugendherberge Zinkensdamm zu beziehen, als wir auch schon losgingen, um ausschweifend die Stadt zu erkunden. Doch auch der nächste Tag hielt noch einige Sehenswürdigkeiten bereit. Dazu gehörten u. a. auch das Vasa-Museum, welches uns sehr beeindruckt hat. Die Vasa war ein schwedisches Kriegsschiff, welches 1628 auf seiner Jungfernfahrt versank. Dadurch, dass das Schiff so riesig und gut erhalten war, weckte es umso mehr unser Interesse.

Nach dem Besuch des Vasa-Museums ging es schließlich mit einer großen Fähre der Viking-Line, die einen großen Eindruck bei allen hinterlassen hatte, über Nacht nach Helsinki. Gerade angekommen erwartete uns dort wieder eine Besichtigung, bei der wir u. a. das Olympiastadion von 1952, ein Denkmal des finnischen Olympiasiegers Paavo Nurmi und eine besondere Steinkirche angesteuert haben, die in einen Felsen gesprengt worden ist. In dieser, so erzählte man uns, werden wegen des guten Klangs gerne Konzerte gehalten.

Als wir schließlich am Sonntag, dem 29. April, in Leppävirta ankamen, begann der eigentliche Austausch mit dem Übergang in die finnischen Gastfamilien. Nach einer für einige mehr oder weniger langen Nacht besuchten wir am nächsten Tag die „Groß“-Stadt Kuopio. Anschließend konnten wir dann auf dem nahe gelegenen Puijo-Turm die Umgebung von oben bewundern und uns nach einer Führung durch das Naturschutzgebiet Kuchen (finnisch „kakku“) im Provinzmuseum schmecken lassen. Der nächste Tag stand zur freien Verfügung in den Familien. Einige feierten Vappu, den Maifeiertag, und anderen unternahmen etwas mit Freunden.

Am Mittwoch erwartete uns dann die Teilnahme am Unterricht in der Lukio, der gymnasialen Oberstufe, und die Eröffnung der mitgebrachten Ausstellung „Juden in Schwerte“ im Rathaus der Stadt. Anschließend standen noch die Besichtigung der Dorfkirche, des nahe gelegenen Kanals und des Heimatmuseums auf dem Plan. Auch am darauffolgenden Tag erwartete uns ein straffes Programm. Wir besuchten das orthodoxe Kloster Uusi Valamo in Heinäveisi, wo wir etwas über Ikonenmalerei erfuhren. Anschließend bekamen wir noch eine Führung über die Smithy Ridge Farm, einen Bio-Bauernhof. Der nächste Tag wurde ganz dem Sport gewidmet. Bei Aktivitäten wir Curling, Pesäpallo (dem finnischen Baseball) oder Fußball kamen sogar die Lehrer zum Zuge und alle genossen noch einmal das schöne Wetter, das mit ca. 10° C recht warm war. Der Abend wurde dann gemütlich mit den Austauschschülern gemeinsam verbracht. Der Samstag begann mit dem Besuch des Museums für mechanische Musik, welches uns alle sehr interessierte. Der letzte Abend wurde dann wieder gemütlich in den Familien verbracht. Am letzten Tag wurden die Gastgeber verabschiedet und wir begaben uns über Helsinki auf den Rückflug.

(Niklas Fastabend und Alexa Ebberg, Mai 2012)